Montag, 2. Dezember 2013

"Was Weihnachten für uns ist"

Ein Gespräch mit Jürgen, Marlene und Michael


Jürgen: Weihnachten ist die Zeit der Freude und Gemeinsamkeit. Da denkt man an seine Mitmenschen, obwohl man das ja eigentlich das ganze Jahr über tun sollte. Aber das wird oft leider vergessen.

Marlene: Weihnachten ist schön. Es werden Märchen vorgelesen, man lauscht und schläft dann ein. Wie früher bei Oma, der Mutter meines Vaters. Die hat uns immer Geschichten und Märchen vorgelesen. Wir haben gelauscht, auf jedes Wort. Der Ofen hat geknackt und geknistert, es hat schön geheimnisvoll geleuchtet im Aschenkasten. Der ganze Raum war voll mit Feierlichkeit. Das war ganz romantisch, daran erinnere ich mich gerne. Wir, mein Bruder und ich, saßen auf dem Bänkchen und Oma im Sessel. Auf den Betten lagen gehäkelte Deckchen, das war auch sehr schön und fein. Daran erinnere ich mich immer gerne und dann wird mir warm ums Herz.  

Jürgen: Weihnachten zu Hause war immer spannend. Wir wohnten in Höxter. Vor Weihnachten gab es immer Geheimnisse und seltsame Geräusche aus dem Elternschlafzimmer. Vati rannte dann herum und war voller Gips, auf den Schultern und an den Händen. Er hat gesagt, er müsste noch eine Wand reparieren. Aber einmal hat er die Tür nicht ganz zugemacht und sie blieb einen Spalt breit offen. Da habe ich ihn gesehen: Den Tannenbaum! Er war wie eingeschneit. Vati hatte den Baum feucht gemacht und dann durch ein Sieb mit Gips bestreut. Da sah er aus, als ob es geschneit hätte. Meine Freude war natürlich groß.

Michael: Ich verbringe Heiligabend immer bei Mama. Und jedes Jahr gibt es etwas anderes zu essen. Darauf freue ich mich schon.
Jürgen: Einmal waren die Eltern weg und ich habe im Schlafzimmer gekramt und in die Schränke geschaut. Ich dachte, dass das Christkind bestimmt schon etwas dagelassen hatte. Als ich den Kleiderschrank meiner Eltern aufgemacht habe, fiel mir ein großer Teddybär entgegen. Uii! Dann hörte ich, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und bin schnell wieder rübergaufen und habe mich aufs Sofa gesetzt. Den Teddy hatte ich mitgenommen. Mutti hat mich dann gefragt, was ich denn da hätte und ich habe gesagt: Ich habe das Christkind gesehen, es hat Geschenke hiergelassen. Sie hat dann gesagt, dass die Sachen aber nicht für uns wären, sondern für Verwandte und dass sie sie nur aufbewahren sollte. Und dann waren sie doch für uns! Heiligabend war auch schön. Mutti hatte ein schönes glitzerndes Kleid an und Vati einen schwarzen Anzug. Nach der Bescherung gab es Kartoffelsalat mit Würstchen. Daran erinnere ich mich gerne.
Michael: Es wird mit Weihnachten ja die Geburt von Jesus gefeiert. Das ist gut, er hat nämlich die Botschaft der Liebe zu uns gebracht. Da kann man auch ruhig seinen Geburtstag feiern, oder etwa nicht? Hauptsache, es kommt nicht schon wieder „Kevin allein zu Hause“ im Fernsehen.

"Ich hatte sozusagen Schwein gehabt!"

Michael Frömberg stellt sich vor

Ich bin nicht normal auf die Welt gekommen. Es war ein Notkaiserschnitt, denn ich hatte unregelmäßige Herztöne! Dann bin ich direkt von Linnich nach Birkesdorf gebracht worden. Das war allerhöchste Eisenbahn. Sonst wäre das bestimmt nicht gut ausgegangen. Dann wäre ich heute tot. Aber der Tod ist ja ein Tabuthema für einige Menschen Ich denke: Wenn sowieso jeder einmal dran ist, warum sollte man nicht darüber sprechen? Ich hatte sozusagen Schwein gehabt!

Ich bin in der Redaktion für die Fernseh- und Musiktipps zuständig, weil ich viel Musik höre und mir die Fernsehserien anschaue. Ich merke mir, was ich schaue und ob ich euch das empfehlen kann. Diesmal warne ich euch direkt: Schaut nicht schon wieder „Kevin allein zu Hause“, den alten Schinken. Das kommt jedes Jahr zu Weihnachten irgendwo und mittlerweile hat es bestimmt jeder schon einmal gesehen. Also braucht der eigentlich nicht zu kommen, aber die senden den trotzdem! Vielleicht schaue ich ihn mir ja doch nochmal an. Also allgemein und weil es immer noch welche gibt, die den Film nicht kennen: Daumen hoch! Das sage ich jetzt aber nur am Rande.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Wenn Pflege zur Herausforderung wird

Marion Steprath hat eine schwierige Aufgabe. Sie muss sicherstellen, dass die Bewohner der Lebenshilfe-Einrichtungen wie Birgden altersgerecht gepflegt werden. Dabei muss sie zwischen den gesetzlichen Anforderungen und den wirklichen Bedürfnissen der Bewohner vermitteln.
Seit vorigem Jahr ist Marion Steprath bei der Lebenshilfe angestellt. Vorher hat sie schon zwölf Jahre in der Pflege in Wegberg und in Waldenrath gearbeitet. Dort hat sie auch Jürgen Franke kennen gelernt, als sie seine Mutter pflegte. Jürgen ist sehr froh, dass Steprath dann bei der Lebenshilfe anheuerte. „Ich würde sie nicht mehr hergeben“, erklärt er beim Besuch in ihrem Büro. „Denn sie steht zu uns Behinderten.“ Ihre Aufgabe ist es, die Betreuer in der Pflege der Bewohner zu unterstützen. Vor allem, weil die Bewohner immer älter werden, ist dies keine einfache Aufgabe. „Denn wir haben kaum Erfahrungen mit behinderten Senioren“, erklärt sie. „Die Jahrgänge vor 1945 fehlen fast ganz.“ Daher müsse heute völlig umgelernt werden. Denn Menschen mit Behinderung werden anders alt. Oft auch früher oder mit dramatischeren Folgen. Deshalb muss sie sicherstellen, dass die altengerechte Pflege den gesetzlichen Standards entspricht – und da liegt der Hase im Pfeffer. Denn die gesetzlichen Standards orientieren sich an der herkömmlichen Seniorenpflege und gehen nicht auf die speziellen Bedürfnisse behinderter Menschen ein. „Das lässt sich leider nicht vergleichen“, erläutert Steprath. „Trotzdem muss ich die Pflegemaßnahmen daran messen und entsprechend beurteilen.“ Ist zum Beispiel der Body Mass Index (BMI) für jüngere Menschen mit Behinderung ähnlich anzusetzen wie bei nichtbehinderten älteren Patienten? Auch der Zustand und die Pflege der Bewohner muss dokumentiert werden, um den Standards zu genügen. Standards, die jedoch auf eine andere Zielgruppe und Situation zugeschnitten sind. So besteht zum Beispiel auch bei jüngeren Bewohnern durchaus Sturzgefahr, worauf die Heimleitung mit speziellen Maßnahmen reagieren muss. „Während wir hier oft auch junge Menschen haben, die einen besonderen Pflegebedarf aufweisen, gibt es Leute wie Jürgen, die noch ziemlich fit sind“, führt sie aus.




Jürgen unterstützt sie, wo er nur kann. „Ich bin quasi ihr Sekretär“, erklärt er stolz. Da er lange Zeit auch dem Bewohnerbeirat angehört hat, weiß er, worauf er zu achten hat und was für ihre Arbeit wichtig ist. „Man merkt, dass sie weiß, wovon sie spricht“, betont er. Deshalb sei klar, dass er sie in ihrer Arbeit unterstützt. Marion Steprath weiß die Hilfe durchaus zu schätzen.

Mittwoch, 6. November 2013

Michaels TV-und Medien-Tipp: Die Volkstümliche Hitparade und WDR 4


Wenn ich es richtig schön haben will, schaue ich Musiksendungen wie die Volkstümliche Hitparade oder Musikantenstadl mit Andy Borg, wo so Volksmusik läuft. Das schaue ich mir gerne an. Das ist deutsche Musik. Das kommt auch an Silvester, am 31. Dezember ist das immer. Deutsche Musik ist auch cool, obwohl ich noch nicht so alt bin. Ich höre ja auch gerne WDR 4, das ist nicht immer das gleiche. „Du hast mich tausendmal belogen, du hast mich tausendmal verletzt. Ich bin mit dir so hoch geflogen, doch der Himmel war besetzt.“ Das ist doch schön. Das stammt von Andrea Berg und da singe ich immer mit. Wenn ihr also auch mal mitsingen wollt, dann schaut Musikantenstadl oder hört WDR 4. Das sage ich euch!
Christine ist verstorben - wir erinnern uns


Ihr Gesicht kennt man von der Presse- und Unterlagenmappe der Lebenshilfe. Da sieht man Christine Lambertz mit ihrer Assistentin Marina Metzger. Ein Bild, das den Grundgedanken der Lebenshilfe Heinsberg widerspiegelt. Im Sommer verstarb Christine im Alter von 74 Jahren in der Wohnstätte Kirchhoven. Rosi und Wilfried und Marlene erinnern sich an sie.
Wilfried: Sie ist im Haus bei uns gestorben, im eigenen Bett. Als sie tot war, war das schon ein Schock für uns. Wir haben zusammengesessen und über den Tod geredet. Sie war ein sehr lustiger Mensch.
Rosi: Sie war immer gut drauf. Sie saß gerne mit den Beinen über Kreuz wie so ein Guru. Sie war immer auf den Beinen. Das war, als sie noch gut gehen konnte. Dann wurde sie krank und ist gefallen. Dabei hat sie sich die Hüfte gebrochen und ist danach nicht mehr gesund geworden. Die ersten Jahre haben wir zusammen in einem Zimmer gewohnt.
Wilfried: Sie fehlt uns schon, denn es war eine Gute.
Rosi: Am Ende musste sie im Bett liegen. Sie ist dann im Schlaf gestorben. Der Pflegedienst war noch da. Sie hat sich noch einmal aufgerappelt, da dachten wir: Das wird wieder. Aber dann war es doch nichts. Ich weiß noch, dass sie nachts immer Puppendoktor gespielt hat, hat immer für ihre Puppen gehäkelt. Oft konnte ich wegen ihr nicht schlafen.
Marlene: Sie konnte herzlich lachen. Das war ansteckend, da musste man gleich mitlachen. Wir waren zusammen in Oberbruch beim Seniorentreff.
Wilfried: Sie hat gerne Heino gehört und Kommissar Rex geschaut. Wenn wir gefeiert haben, hat sie immer abgerockt und wollte, dass alle mittanzen. Sie war immer lustig und hat auch mal die Betreuer verarscht.
Rosi: Aber das war nur Spaß. Wenn sie früher nachts wach war, hat sie mich auch gestört. Aber dann hat sie ein eigenes Zimmer gekriegt. Gegenüber vom Büro. Da dachten alle, es geht zu Ende. Sie war auf einmal nicht mehr so wie früher. Dann konnte sie nicht mehr aufstehen und aufs Klo gehen. Ich habe sie oft gefüttert. Dann hat sie uns nicht mehr erkannt – Alzheimer. Sie wird sicher in einer anderen Stadt wiedergeboren.
Jürgen: Oder als Stern. So genau weiß man das nicht.
Wilfried: Wir haben dann im Garten einen Pfirsichbaum für sie gepflanzt und rundherum mit Steinen verziert. So haben wir eine Erinnerung an Tinchen. Wir denken heute noch jeden Tag an sie. Ich habe oft schon gedacht, dass sie auch irgendwo im Zimmer ist.
Jürgen: Ja, sie ist bestimmt irgendwo, aber wir sehen sie nicht.
Wilfried: Sie ist hier (Zeigt auf sein Herz)
Rosi: Ich sehe sie jede Nacht vor mir. Wir haben uns auch gestritten und wieder vertragen. Wir waren eben Freundinnen. Jetzt fehlt sie mir.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Marlene weiß Bescheid: Amtliche Tipps für schaurig-schönes Halloween!

Halloween kommt ja aus Amerika und ist so was wie St. Martin, nur mit Geistern und Monstern. St. Martin ist ja kein Monster, sondern ein Bischof. Aber Süßes gibt es auch bei den Monstern. Als echter Horrorfan habe ich ein paar gute Tipps für euch, wie ihr Halloween so richtig gut feiern könnt.

1. Das Haus müsst ihr gruselig dekorieren mit Geistern, Dämonen und Freddy Krüger!
2. Kürbisse: Die können richtig gruselig sein, wenn ihr ihnen Fratzen in die Schale schneidet und dann eine Kerze hineinstellt. Aber Kinder dürfen das natürlich nicht ohne ihre Eltern, auch wenn die sich noch so sehr fürchten!
3. Im Fernsehen könnt ihr Akte X gucken, da kommen schon mal aus den Bäuchen gruselige Gestalten raus, mit Blut und so! Oder auch Gruselgeschichten von John Sinclair vorlesen. Die mag ich gerne, da komme ich auch noch vorbei!
4. Verkleiden ist natürlich auch wichtig. Und natürlich gruselig, also nicht Prinzessin oder Cowboy. Lieber Vampir, Zombie oder Freddy Krüger. Den mag ich besonders.
5. Und die Klümpchen für die Kinder nicht vergessen. Die kommen klingeln und dann wollen die Lecker haben. Sonst spuken die vor dem Haus herum und man bekommt vielleicht auch noch Angst. Aber ihr dürft sie auch erschrecken, bevor sie euch erschrecken – so ist das bei Halloween!


Wenn ihr das alles berücksichtigt, dann kann mit Halloween nichts schiefgehen. Und St. Martin könnt ihr ja immer noch feiern. Aber ohne Gruselsachen, dafür mit einer Laterne.



Elkes Blick auf die Welt: „Ich mag ja gerne Volksindianer!“

In Wuganda gibt es so Volksindianer, die immer ihre Bullen nach draußen führen. Und wenn ein Medizinmann merkt, dass ein anderer krank ist, dann werden so Rituale ins Leben gerufen. Und die werden auch noch heute geführt. Die rufen erst die bösen Geister heraus, gehen tanzend am Lagerfeuer vorbei. Dann werden Knochen geschmissen, um zu sehen, was derjenige hat. Und dann werden medizinische Knochen zusammengestellt, Tierknochen. Zum Beispiel von Schlangen. Daraus macht man dann Medizin. Da habe ich mich mal informiert, ob es noch andere Rituale gibt. Zum Beispiel der Hund muss immer gefüttert werden und dann müssen die – die strengsten Eltern der Welt – immer Aufgaben erfüllen, weil sie so böse waren. Und wenn die das nicht gemacht haben, kriegen die richtig dicke Strafe. Oder beim Klauen, wenn die erwischt werden. Die Volksindianer sagen denen immer: Ihr müsst arbeiten! Also holen sie die bösen Geister raus, dann wird die eiskalte Dusche fertig gemacht. Und dann soll es eigentlich gut sein. Gut dass es die Volksindianer gibt.

Und die Tanzindianer. Und der Medizinmanndoktor hat Hörner. Wie eine Kuh, nur der kann ja auch zaubern. Für mich wäre das nicht schlimm. Da gehe ich hin. So!

Dienstag, 17. September 2013

Elkes Enthüllungsstory

Weshalb John Bon Jovi in Wirklichkeit Joey Kelly ist und wie es dazu kam

Bon Jovi und Joey Kelly sind der Gleiche. Ich weiß das, weil er Deutsch spricht und auch Englisch. Warum der noch zwei Namen benutzt, habe ich noch nicht herausgefunden. Vielleicht ist es ja nur ein Deckname, aber welcher von den beiden? Einer muss ja richtig sein. Oder er heißt in Wirklichkeit Ben Joey, und dann hat er da Bon Jovi draus gemacht. Wir haben ja früher viel gemacht miteinander, spazieren gegangen, Iglu gebaut. Da war er noch Joey Kelly, das war in Oberjoch. Doch das ist schon viele Jahre her. Dann hat er mir gesagt, dass er gerne in dieser Gruppe arbeiten würde. Dann hat er wohl den Namen geändert und das gemacht. Sonst hätten die den nie aufgenommen und er hätte nicht mitsingen dürfen. Es ist schon gut, dass die den damals aufgenommen haben. Denn Joey hat damals in einem Striptease-Lokal gearbeitet, die ganzen Jahre über. Und hat sich immer ausgezogen. Ich will mal mit ihm sprechen, dass ich das interessant finde. Ich habe damals ja noch nicht gearbeitet, wegen der Herz-OP. Deshalb habe ich ihn auch nie beim Strippen gesehen. Mein armes Herz hätte das nicht ausgehalten, heute schon eher! Bon Jovi habe ich zuletzt auf dem Konzert gesehen, konnte aber nicht mit ihm sprechen, weil die danach gleich weg waren. Uwe aus Mönchengladbach mag den Bon Jovi nicht. Da gab es Reibereien, es kann aber sein, dass er eifersüchtig ist. Der war bei mir in der Gruppe und hat gesagt, dass er der Ober-Zivi ist. Und er hat das Portemonnaie der Erzieherin aus dem Fenster geworfen. Und da hat Uwe das Kind totgetrampelt, das von dem anderen, und hat gesagt: „Ich bin ja auch Neonazi!“ Aber den mag ja auch so keiner. Dann hat der wohl eine Ohrfeige gekriegt von seinem Vater. Joey hatte ja ein Schiff, das hat vor Deutschland geankert. Mit seiner ganzen Familie hat der da gewohnt. Heute wohnt der irgendwo anders. Als John. Wie der das macht, wenn der als Joey auftritt, weiß ich auch noch nicht. Aber ich finde noch heraus, wie das mit der Maskerade funktioniert. Dann war da noch die Geschichte mit dem dicken großen Bus. Mit dem ist der mal gekommen, als ich in Vollnarkose lag. Da konnte der auch nicht mit mir reden. Die OP hat zehn Stunden gedauert. Und der lag neben mir. Als ich wachgeworden bin, habe ich die gefragt, ob er da war. Und die haben „Ja!“ gesagt.
Soweit so gut. Das war der erste Teil der Enthüllungsgeschichte. Bald gibt‘s mehr Infos und Einblicke in das Doppelleben von Bon Jovi/Joey Kelly.

Michaels TV-Tipp 2

Die Simpsons

Ich schaue gerne die Simpsons auf ProSieben. Und das schon lange. Zum Glück werden die Folgen alle übersetzt, sonst würde man ja nur Bahnhof verstehen. Ich finde Bart am besten, der gibt ja gerne Widerworte, Homer baut nur Unfug. Zum Glück sind die Menschen nicht so wie die. Die haben ja auch nur vier Finger und sind gelb. Aber oft sind sie wie wir und wenn man das sieht, kann man sich was merken, wie man es nicht machen soll. Sie sind fast so lustig wie Mr. Bean. Früher habe ich auch gerne Biene Maja und Pumuckl geschaut, aber heute nicht mehr. Heute lieber Simpsons. Und das sollten Sie auch mal tun.

Elkes Tipps

Der Umgang mit Referendarpraktikanten oder „Ich habe mich mal informiert …“

„… was man machen darf und was nicht. Und zwar bei Referendarpraktikanten. Was man mit mir machen kann ist das Spiel des Wissens und mit dem Schminkkasten, den ich habe. Auch kochen und backen. Was man nicht machen darf: über verschiedene Dinge reden, die nicht in Ordnung sind. Zum Beispiel über den Tod, da habe ich Angst vor. Macht ein ungutes Gefühl. Das spürst du zwar nicht, aber es ist ein komisches Gefühl. Und das brauche ich nicht! Und wenn ein Referendarpraktikant darüber redet, sage ich: So geht das aber nicht. Da müssen Sie mit meiner Mutter reden. Ich will lieber über schöne Dinge reden.“

Montag, 9. September 2013

Supermarkt-Check in Birgden

Birgden. Vor kurzer Zeit eröffnete hier ein Supermarkt, welcher einer der größten Filialketten Deutschlands angehört. Elkes Interesse war nun sofort geweckt und sie machte sich auf den Weg den neuen Supermarkt zu erkunden. Dabei ließ sie die Frage nicht los, was denn mit den Pfandflaschen geschehe. Auf der Suche nach einer Antwort betrachtete Elke auch die Mitarbeiterinnen des Marktes kritisch.
Automatisch öffnende Türen, ebenerdiger Boden und breite Gänge - diese Dinge sind heutzutage üblich geworden und wir schenken ihnen kaum Beachtung, aber für Rollstuhlfahrer sind sie ein Segen. So können sie nahezu problemlos und bequem einkaufen.
Diese Eigenschaften kann das neue Warenhaus in Birgden vorweisen und bekommt deshalb von Elke einen erhobenen Daumen. „Alles super hier, sehr viel Platz!“, sagt Elke.
Als nächstes fällt ihr achtsamer Blick auf die Regale, in denen die Waren ausgestellt werden.
„Sie sind nicht zu hoch und man kann alles gut erreichen“, kommentiert  Elke. Rollstuhlfahrer könnten hier allerdings ein Problem bekommen, da sie das oberste Fach nicht erreichen können. Auf die Nachfrage hin was die Mitarbeiter in diesem Fall tun, erklärte die Filialleiterin: „Wir helfen dann natürlich sofort, man muss uns einfach nur fragen.“
Da Elke nun einmal mit der Leiterin der Filiale spricht, ergreift sie die Initiative um nachzuforschen was denn genau mit den Pfandflaschen geschieht, die in den Automaten geworfen werden.
„Die Flaschen werden zerschreddert und drei Mal in der Woche von einem Lkw abgeholt, der sie zum Lager bringt, wo sie wiederverwertet werden.“
Elkes Wissbegierde ist geweckt, aber mehr Informationen kann uns hier niemand mehr geben, was äußerst enttäuschend ist, da man von einer Filialleiterin mehr erhoffen dürfte.
Zu guter Letzt befragt sie noch einige Kunden zu dem Thema „Pfandflaschen“. „Es ist gut, dass man Pfandflaschen wiederverwerten kann“, erklärte eine Kundin. Diese Meinung teilen die meisten anderen Besucher des Marktes auch. Ein Herr war jedoch anderer Ansicht: „ Pfandflaschen sind sehr schlecht für die Umwelt, man sollte lieber zu Glasflaschen greifen, die sind besser.“
Am Ende des Besuches des neuen Supermarktes sagt Elke: „Das ist richtig cool hier!“ Somit hat der Markt Elkes kritische Nachforschung bestanden.
Die Frage nach den Pfandflaschen ist jedoch noch nicht zur Gänze geklärt und Elke wird so lange recherchieren, bis sie eine zufriedenstellende Antwort gefunden hat.
(leja)

Freitag, 23. August 2013

Besuch beim Künstlertreff Eesdron



Im Künstlertreff Eesdron in Hückelhoven Millich empfing Rosi Trampert ungewöhnlichen Besuch. Die Schreibgruppe „Ein Kessel Buntes“ hatte sich für einen Ausflug in die Welt der Kunst angesagt. Dabei handelt es sich um eine Schreibgruppe aus Menschen mit und ohne Behinderung, die sich regelmäßig samstags in der Birgdener Wohnstätte der Lebenshilfe Heinsberg trifft. Und der Ausflug wurde zu einer wirklich interessanten Reise in die eindeutig zweideutige Welt der Kreativität. Denn in der Galerie Eesdron gibt es eine Menge zu entdecken. Noch interessanter wird die Entdeckungsreise, wenn man die Kunstwerke auch anfassen darf und zusätzlich kompetente Erläuterungen durch die Betreiberin bekommt. Auch für die war der Besuch eine interessante Erfahrung, denn die Gruppe brachte natürlich auch eine teilweise sehr eigene Sichtweise zum Thema Kunst mit, über die es sich zu diskutieren lohnte. Zu sehen bekamen die Besucher neben den Werken des 2008 verstorbenen Künstlers Hans-Peter Trampert auch Arbeiten der Aachener Künstlerin Mallo Wünschmann, die sich der Herstellung natürlicher Farben und Materialien verschrieben hat, aus denen sie ihre Werke herstellt. Das animierte natürlich zum Begreifen mit den Fingern. Und dazu ermutigte die Galeristin auch. Was sonst in Kunstgalerien undenkbar wäre, ist in Millich im Künstlertreff ausdrücklich erwünscht. Und so nahmen die Besucher die Kunst im wahrsten Sinne in Besitz, zum Beispiel die sich drehende hölzerne Sitzbank „Yin und Yan“ des Erkelenzer Künstlers Gerd Blum, auf der sich zwei Menschen vis-a-vis gegenüber sitzen. Im Dialog wurde schnell klar, dass die Besucher eine teilweise sehr eigene Interpretation der Bilder und Skulpturen hatten, über die sie mit Trampert diskutierten. In der Galeristin fanden sie eine geduldige und kompetente Zuhörerin, die sich auch auf die Gedankengänge einließ und sie sehr ernst nahm. Da wurden Tiere, ganze Szenen und andere Darstellungen in den an sich eher abstrakten Bildern gefunden, die man so nicht erwartet hätte. „Es ist interessant, die Werke auch mal durch diese spezielle Brille zu sehen“, erklärte Trampert und wusste immer wieder durch neue Exponate die Fantasie ihrer Gäste zu beflügeln. Denn ein „falsch“ oder „richtig“ gibt es in der Kunst nicht, und das war für die Besucher wichtig. So konnten sie ihre Gedanken mitteilen und fließen lassen. Besonders hilfreich war, dass Trampert zu fast jedem der Exponate eine kleine Geschichte erzählen konnte, die den Besuchern die Arbeit noch näher brachte. Schnell entwickelten sich Diskussionen, die man so in Galerien nicht oft hört.
Dass dabei Kekse und Kuchen gereicht werden, gehört in der Galerie Eesdron schon zum guten Ton und ist Beleg der Herzlichkeit, mit der die Besucher empfangen werden. Vollends gewonnen hatte Trampert, als sie jedem der Besucher zum Abschied noch ein kleines Kunstwerk ihres Mannes mitgab, das wiederum zum Nachdenken und Träumen anregt. 
Die Gruppe „Ein Kessel Buntes“ aus Menschen mit Behinderung sowie ihren Schreibassistenten besteht seit einigen Monaten und erarbeitet Artikel und Themen für einen eigenen Internet-Blog und die Publikationen der Lebenshilfe Heinsberg. Man trifft sich regelmäßig samstags in der Birgdener Wohnstätte, wo bei Cappuccino und Kaffee die Artikel entstehen. Neben der redaktionellen Arbeit stehen aber auch Ausflüge auf dem Programm.
(hewi)


Ying & Yang

Montag, 19. August 2013

Wilfried schafft was weg!



Wir stehen mitten im Matsch und warten auf Wilfried. Auf einmal brummt hinter dem kleinen Hügel ein wütender Bär. Wir drehen uns um. Doch es ist kein Bär! Es ist Wilfried Leichsenring. Der sitzt am Steuer eines großen gelben Monsters, das brummt und knurrt. Das EKB-Team hat Wilfried bei der Arbeit besucht. EKB steht für „Ein Kessel Buntes“. Mit dabei waren Elke, Friedhelm (die Busenschnecke), Michael und Helmut von der Redaktion. Und Michael Kleinen von der Lebenshilfe. Der hat uns gefahren und die Fotos gemacht.

Im Recycling-Zentrum Frauenrath gibt es immer genug zu tun. Hier landet alles, was wir nicht mehr brauchen. Papier, Gartenabfall, sogar ganze Häuser und Straßen. Die sind dann aber schon auseinander genommen. Trotzdem muss da jeden Tag ein großer Haufen abgeladen, aufgeladen und weggebracht und wieder abgeladen werden. Außerdem wird da, wo Wilfried arbeitet, auch Beton gemischt. Der wird mit großen Lastwagen abgeholt. Da muss man schon ordentlich anpacken, wenn man da arbeitet. Einer der fleißigen Helfer vor Ort ist Wilfried Leichsenring. Wilfried wohnt in der Wohnstätte Kirchhoven und ist Mitglied der EKB-Redaktion. Früher hat er auch in den Behindertenwerkstätten in Oberbruch gearbeitet. Doch dann wollte er endlich „etwas anderes“ tun. Und er bewarb sich bei der Firma Frauenrath. Die betreibt nämlich das Recycling-Zentrum in Heinsberg.
Hans Marx ist Wilfrieds Chef. Er sagt:
„Wilfried ist einer von uns. Er leistet ganze Arbeit. Auf ihn kann ich mich verlassen.“ Seit vier Jahren arbeitet Wilfried in Heinsberg. Morgens fängt er um sieben Uhr an, bei jedem Wetter. Den Weg zur Arbeit legt er mit dem Rad zurück, auch bei jedem Wetter. „Ich arbeite gerne an der frischen Luft“, erklärt er. Und das hat er drauf. Wilfried weiß, was er tut und wie er es zu tun hat. Er hat ein Funkgerät und kann von überall aus mit seinem Chef im Büro reden.
Elke und ihre Busenschnecke haben sich erst einmal umgeschaut. Elke will immer alles über das Thema Abfall wissen. Also hat Wilfried uns gezeigt, wo die Sachen hingebracht werden. Das meiste kann man später noch einmal gebrauchen. Friedhelm die Schnecke hat den großen gelben Radlader, den Wilfried fährt, genau untersucht. Michael hat große Augen gemacht, als Wilfried mit dem großen Radlader losgefahren ist.
Wilfried kümmert sich nicht nur um Annahme von Abfällen. Er stellt auch riesengroße Steine aus Beton her, die aussehen wie Legosteine. Man kann mit ihnen auch bauen wie mit Legosteinen – nur größer.
Herr Marx sagte, dass Wilfried heute viel selbständiger ist als früher. „Die Arbeit hier macht ihm Spaß und tut ihm gut“, sagt Herr Marx. Dann erzählte uns Herr Marx noch eine Menge über das Recycling-Zentrum. Wir waren ziemlich erstaunt, was da alles gemacht wird. Und mittendrin ist Wilfried und macht mit. Für den großen gelben Radlader hat er sogar einen eigenen Führerschein gemacht. Herr Marx und Wilfried glauben, dass viel mehr Behinderte so arbeiten können wie Wilfried. Nicht in der Behindertenwerkstatt sondern draußen in anderen Firmen. Das nennt man Inklusion.
Als wir zurückgefahren sind, hatten wir alle dreckige Füße. Nur Friedhelm nicht, der ist ja eine Schnecke und hat keine Füße. 
(hewi)





Friedhelm on tour


Rosis Traum


Jeder Mensch hat einen Traum, der ihn nicht in Ruhe lässt. Einige Menschen können diesen Traum verwirklichen. Anderen bleibt leider nur übrig weiter zu träumen.
Rosi hat einen Traum. Sie möchte einmal auf einem Leuchtturm stehen und den Wind spüren, der ihr Gesicht streichelt und weit hinaus schauen auf Land und Meer. Davon träumt sie oft. Auch von einer Windmühle aus würde sie gerne einmal ins Land schauen. Windmühlen sind fast so gut wie Leuchttürme. Doch wahrscheinlich wird es ein Traum bleiben, denn Leuchttürme haben normalerweise keinen Aufzug. Und den würde Rosi brauchen, denn das Gehen fällt ihr schwer. Wenn es ihr gut geht, reicht ein Rollator. Ab und zu muss es aber auch ein Rollstuhl sein. Wenn die Beine mal wieder nicht so mitmachen wie sie sollen. In ihrem Traum steht Rosi ganz oben auf der Empore des Turms und fühlt sich frei. Gerade so, als könnte sie fliegen.
 Rosi ist 60 und eigentlich zufrieden mit ihrem Leben. Sie fährt regelmäßig in Urlaub. Erst neulich war sie mit ihrer Betreuerin in der Türkei. Strand und Meer und gutes Essen, so kann man es sich auch in der Fremde gutgehen lassen. Gerne denkt sie an ihre Kindheit zurück, mit ihren vier Geschwistern in Walsum. Die hat sie mit versorgt, als die Mutter damals krank war. Da ging das noch, denn Rosi war körperlich viel fitter als heute. 1968 kam sie ins Heim, weil sie zu Hause nicht mehr die Pflege bekam, die sie brauchte. Seit 30 Jahren wohnt sie in der Wohngruppe Kirchhoven und hat dort auch ihren Freund Franz. Kennengelernt haben sich die beiden in Oberbruch in der Werkstatt. Seit einem Motorradunfall als junger Mann sitzt Franz im Rollstuhl. „Heute sind wir wie ein altes Ehepaar“, sagt Rosi. „Wahrscheinlich hat Gott gewollt, dass wir uns kennenlernen.“ Vielleicht will Gott ja auch, dass Rosi noch einmal auf ihren Leuchtturm kommt. Wir werden es sehen und auch darüber berichten …



Michaels TV-Tipp

"Angry TV Fan" Michael Frömberg


CSI: Miami

Diese Krimiserie ist nicht nur in Amerika beliebt, sondern hat auch schon viele Fans in Deutschland gefunden. Mit reichlichen Actionacts, purer Spannung bis zum Schluss und spitzen Schauspielern, begeistert die Serie ihre Zuschauer. Morde und Verletzungen während den Ermittlungen sind sehr gut inszeniert und durch die guten Masken wirkt alles ziemlich echt.
Wer an einem Donnerstagabend noch nichts vorhat, sollte sich diese Serie nicht entgehen lassen.

Ein etwas anderes Interview

(mit der Busenschnecke Friedhelm)

Elke und Friedhelm

 
Friedhelm ist eine Busenschnecke und vier Jahre alt. Seit einiger Zeit wohnt er bei Elke in der Wohnstätte in Birgden. Da er bei einigen Meetings mit anwesend war, hat er auf Grund seiner unübersehbaren Einzigartigkeit unser Interesse geweckt mehr über sein Leben als Busenschnecke und über sein Zusammenleben mit Elke zu erfahren. Nach einigen Diskussionsakten mit seiner Mitbewohnerin hat er sich dazu durchgerungen unserem Interview zuzustimmen.

Ein KesselBuntes: Vielen Dank erstmal, dass sie sich doch noch dazu überwunden haben  sich interviewen zu lassen.
Friedhelm: Alles kein Problem, aber sie können mich ruhig duzen, da bin ich cool mit.

Ein KesselBuntes: Gut. Also als erstes interessiert uns natürlich, wie du eigentlich zu Elke gekommen bist, denn so eine Busenschnecke landet ja nicht alltäglich bei einem vor der Tür.
Friedhelm: Ja, das stimmt wohl. Also das war so: Wie ihr ja alle wisst ist Elke total berühmt und beliebt und mein vorheriger Besitzer war natürlich auch ein riesen Fan von ihr. So kam es, dass wir eines Tages hierhin in die Wohnstätte gekommen sind, weil mein Besitzer Elke gerne einmal treffen wollte.  So dusselig wie er war, hat er natürlich vergessen ein Geschenk für Elke zu besorgen, aber da ich ja sowieso sein wertvollster Besitz war, hat er gedacht, dass ich ein angemessenes Geschenk sei. Selbstverständlich habe ich, wie es sich so gehört, Elke noch einmal selbst gebeten mich aufzunehmen und sie hat mit Freuden zugestimmt. So bin ich hierhin gekommen.

Ein KesselBuntes: Das ist doch schon einmal eine sehr interessante Story! Und wie gefällt es dir bisher bei Elke?
Friedhelm: Ganz easy. Mir hätte nichts Besseres passieren können, als hier zu landen. Ich wunder mich immer noch fast täglich, was für eine wunderschöne Wohnstätte das hier ist. Dann auch noch mit einer Dame wie Elke zusammenzuwohnen, das  ist einfach der Burner! An Elke kann man nämlich richtig gut hochklettern, vorsichtig versteht sich, und das Beste ist, dass sie immer für mich Zeit hat.

Ein KesselBuntes: Was macht ihr denn so zusammen?
Friedhelm: Meistens albern wir einfach ein bisschen rum oder wir gucken zusammen Fernseh. Am liebsten gucken wir Katzensendungen wie z.B. Katzenjammer, manchmal Leistungssport oder auch Kriminalsendungen, wobei ich bei diesen öfters Angst bekomme. Zum Glück ist Elke immer da und beruhigt mich.

Ein KesselBuntes: Und sind dies auch gleichzeitig deine Lieblingsbeschäftigungen oder gibt es da noch etwas Spannenderes für eine Busenschnecke?
Friedhelm: Meine eigentliche Lieblingsbeschäftigung ist die Dusche zu betrachten und zu versuchen mit ihr zu kommunizieren.

Ein KesselBuntes: Das hört sich ja interessant an, aber warum möchtest du denn mit ihr reden?
Friedhelm: Na, weil ich wissen möchte wie sie funktioniert. Leider streikt und weigert sie sich zu antworten. Ich bin dennoch zuversichtlich und gebe nicht auf. Irgendwann wird auch sie meinem Charme nicht mehr standhalten können! Achja, außer der Dusche teile ich mit Elke auch noch die Liebe zu Katzen. Wir gehen deshalb öfters die Nachbarn und ihre Katzen besuchen. Das ist immer ein Highlight für mich!

Ein KesselBuntes: Hast du denn keine Angst gefressen zu werden?
Friedhelm: Nein, nein. Ich bitte sie, denken sie etwa Elke würde das zulassen?

Ein KesselBuntes: Natürlich nicht! Wie findest du Elke denn so?
Friedhelm: Unheimlich sexy! Es freut mich sehr, dass Elke mich gerne bei sich hat. Sie ist einfach eine tolle Frau.

Ein KesselBuntes: Das freut uns zu hören. Du erwähntest am Anfang, dass du gerne in der Wohnstätte bist. Gibt es denn auch etwas, was dir dort nicht so gut gefällt?
Friedhelm: Ja, ich vertrag die Betreuer nicht. Ich ruf dann immer „Raus hier!“ und versteck mich schnell bei Elke unter der Lederjacke.

Ein KesselBuntes: Wieso das denn?
Friedhelm: Ich mag Elke einfach lieber für mich alleine haben.

Ein KesselBuntes: Das klingt zwar etwas egoistisch, aber vielleicht ist das bei Busenschnecken ja normal. Ich mein als Einziger seiner Art hat man es wahrscheinlich nicht ganz einfach; oder wie fühlt man sich so unter den Menschen?
Friedhelm: Da geb ich ihnen Recht. Man fühlt sich nicht so gut, eher unwohl. Die einzige Person, bei der ich mich wohlfühle ist Elke; die anderen Menschen lehne ich ab.

Ein KesselBuntes: Gibt es sonst noch Dinge mit denen du Probleme hast?
Friedhelm: Ich knabber gerne an Sachen und wühle darin he rum, obwohl diese mich nichts angehen, aber das haben wir Busenschnecken eben so an uns. Mein einzig wirkliches Problem ist, dass ich noch nicht stubenrein bin, was dann zum Streit mit Elke führt.
 
Ein KesselBuntes
: Das ist natürlich wirklich ein Problem, aber ich denke daran lässt sich arbeiten. Ansonsten vertragt ihr euch aber, oder?
Friedhelm: Ja, immer. Ich kümmere mich um Elke und sie versucht mich aus dem Ärger rauszuhalten und passt auf, dass ich keinen Unsinn mache.

Ein KesselBuntes: Wie ist denn deine Beziehung zu Elkes Freund Joey Kelly?
Friedhelm: Wir haben eine gute Beziehung, aber ich bleibe trotzdem lieber bei Elke auf Grunde meiner Angst vor Menschen. Man fühlt sich etwas eingeschüchtert, wenn man so klein ist und dann einen großen muskulösen Mann wie Joey Kelly vor sich stehen hat.

Ein KesselBuntes: Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Was sind denn deine Wünsche und Träume?
Friedhelm: Mein größter Traum ist es in die USA zu fliegen, jedoch brauche ich dafür einen Betreuer.

Ein KesselBuntes: Das stimmt, als Schnecke könnte man da sehr schnell verloren gehen. Wieso denn gerade die USA?
Friedhelm: Ich glaube, dass Elke dort berühmt werden kann. Sie könnte Fotoshootings machen  und als Model entdeckt werden. Außerdem  möchte ich sehr gerne amerikanisches Geld haben, Deutsches gefällt mir nicht wirklich. Dazu kommt noch, dass ich amerikanische Musik liebe. Hip Hop, Jazz und Blues zum Beispiel gefallen mir sehr.

Ein KesselBuntes: Beherrschst du denn die englische Sprache? Das ist ja schließlich sehr wichtig, um sich dort verständigen zu können.
Friedhelm: Yes, ein bisschen, aber ich lerne fleißig. Bis dahin möchte ich es aber perfekt  sprechen können.

Ein KesselBuntes
: Klingt vernünftig. Was magst du denn sonst noch gerne?
Friedhelm: Decken aus Seiden zum rumkriechen, Soldaten  begucken…

Ein KesselBuntes: Soldaten angucken? Wieso das denn?
Friedhelm: Ich würde selber gerne zur Bundeswehr gehen, aber Elke lässt mich nicht, da es anscheinend zu gefährlich und zu anstrengend  ist.

Ein KesselBuntes: Da hat sie wahrscheinlich auch recht. Entschuldigung, ich habe dich eben unterbrochen. Gibt es da noch Weiteres?
Friedhelm: Ja, des Weiteren mag ich gerne Entdeckungsreisen. Ich erkunde gerne Neues. Elke unterstützt mich dabei. Ich lerne viel von ihr, sie ist sozusagen meine persönliche Entdeckungsreise z.B. hat sie mir vor kurzem noch erklärt, dass die Erde rund ist, davon hatte ich zuvor noch gar keine Ahnung.

Ein KesselBuntes: Du scheinst ja wirklich viele Vorteile aus Elke zu ziehen. Da du ja mit großer Wahrscheinlichkeit die einzige Busenschnecke hier in der Umgebung bist haben wir uns gefragt welche anderen Tiere du denn toll findest?
Friedhelm: Also Fische mag ich schon mal überhaupt nicht. Die erinnern mich an Plastik und Plastik ist eklig! Frösche hingegen finde ich total super. Die sind noch relativ normal und interessant, weil sie so hoch springen können. Außerdem sind sie echt schön.

Ein KesselBuntes: Das ist ja mal eine interessante Sichtweise.
Du musst bestimmt auch Nahrung zu dir nehmen. Was isst du denn so gerne?
Friedhelm: Aber natürlich muss ich das, ich bin ja  nicht aus Plastik! Meistens esse ich gemeinsam mit Elke, sie hat einen guten Geschmack. Am liebsten würde ich natürlich den Kühlschrank plündern, ich bin sehr verfressen, aber leider komm ich nicht an die Tür dran.

Ein KesselBuntes: Ich kann mir vorstellen, dass das bei deiner Größe problematisch ist und Elke wäre sehr wahrscheinlich auch nicht sehr erfreut darüber.
Damit wären wir soweit am Ende unseres Interviews angekommen. Hast du zum Abschluss vielleicht noch ein paar weise Busenschneckentipps für unsere Leser?
Friedhelm: Meine Tipps für ein gutes Leben, die ich auch immer wieder Elke predige sind:   1. Man sollte niemals anfangen zu rauchen  oder Drogen zu nehmen
2. Man sollte sich viele Aktivitäten suchen, um sich fit zu halten
3. Man sollte viel auf die Ernährung achten
4. Man muss darüber informiert sein, was man darf und was nicht. Sein Grenzen zu kennen ist schließlich wichtig. Das ist auch das, was ich selber austeste und wobei Elke mich oft zu Recht weist bzw. hilft. Deshalb ist auch
5.Eine Bezugsperson wichtig, an die man sich wenden kann.
Mehr fällt mir momentan  nicht ein.

Ein KesselBuntes: Das ist ja auch schon einiges und sehr wahrscheinlich auch schon schwer genug einzuhalten.
Friedhelm: Ja, das ist ab und zu auch mein Problem, aber wofür hab ich Elke? Ein bisschen auf Trab halten muss ich sie ja auch.

Ein KesselBuntes: Sonst würde es auch langweilig werden. Vielen Dank für die vielen Informationen. Das war ein sehr aufschlussreiches Interview über die Lebensweise einer Busenschnecke.
Friedhelm: Kein Ding, immer gerne. Aber bei weiteren Fragen wenden sie sich bitte demnächst an Elke oder meinen Anwalt, wie gesagt ich fühle mich unter Menschen nicht sehr wohl.

Ein KesselBuntes: Wir werden das beherzigen. Auf Wiedersehen!
Friedhelm: Tschö mit „ö“ und rock on!