Montag, 19. August 2013

Ein etwas anderes Interview

(mit der Busenschnecke Friedhelm)

Elke und Friedhelm

 
Friedhelm ist eine Busenschnecke und vier Jahre alt. Seit einiger Zeit wohnt er bei Elke in der Wohnstätte in Birgden. Da er bei einigen Meetings mit anwesend war, hat er auf Grund seiner unübersehbaren Einzigartigkeit unser Interesse geweckt mehr über sein Leben als Busenschnecke und über sein Zusammenleben mit Elke zu erfahren. Nach einigen Diskussionsakten mit seiner Mitbewohnerin hat er sich dazu durchgerungen unserem Interview zuzustimmen.

Ein KesselBuntes: Vielen Dank erstmal, dass sie sich doch noch dazu überwunden haben  sich interviewen zu lassen.
Friedhelm: Alles kein Problem, aber sie können mich ruhig duzen, da bin ich cool mit.

Ein KesselBuntes: Gut. Also als erstes interessiert uns natürlich, wie du eigentlich zu Elke gekommen bist, denn so eine Busenschnecke landet ja nicht alltäglich bei einem vor der Tür.
Friedhelm: Ja, das stimmt wohl. Also das war so: Wie ihr ja alle wisst ist Elke total berühmt und beliebt und mein vorheriger Besitzer war natürlich auch ein riesen Fan von ihr. So kam es, dass wir eines Tages hierhin in die Wohnstätte gekommen sind, weil mein Besitzer Elke gerne einmal treffen wollte.  So dusselig wie er war, hat er natürlich vergessen ein Geschenk für Elke zu besorgen, aber da ich ja sowieso sein wertvollster Besitz war, hat er gedacht, dass ich ein angemessenes Geschenk sei. Selbstverständlich habe ich, wie es sich so gehört, Elke noch einmal selbst gebeten mich aufzunehmen und sie hat mit Freuden zugestimmt. So bin ich hierhin gekommen.

Ein KesselBuntes: Das ist doch schon einmal eine sehr interessante Story! Und wie gefällt es dir bisher bei Elke?
Friedhelm: Ganz easy. Mir hätte nichts Besseres passieren können, als hier zu landen. Ich wunder mich immer noch fast täglich, was für eine wunderschöne Wohnstätte das hier ist. Dann auch noch mit einer Dame wie Elke zusammenzuwohnen, das  ist einfach der Burner! An Elke kann man nämlich richtig gut hochklettern, vorsichtig versteht sich, und das Beste ist, dass sie immer für mich Zeit hat.

Ein KesselBuntes: Was macht ihr denn so zusammen?
Friedhelm: Meistens albern wir einfach ein bisschen rum oder wir gucken zusammen Fernseh. Am liebsten gucken wir Katzensendungen wie z.B. Katzenjammer, manchmal Leistungssport oder auch Kriminalsendungen, wobei ich bei diesen öfters Angst bekomme. Zum Glück ist Elke immer da und beruhigt mich.

Ein KesselBuntes: Und sind dies auch gleichzeitig deine Lieblingsbeschäftigungen oder gibt es da noch etwas Spannenderes für eine Busenschnecke?
Friedhelm: Meine eigentliche Lieblingsbeschäftigung ist die Dusche zu betrachten und zu versuchen mit ihr zu kommunizieren.

Ein KesselBuntes: Das hört sich ja interessant an, aber warum möchtest du denn mit ihr reden?
Friedhelm: Na, weil ich wissen möchte wie sie funktioniert. Leider streikt und weigert sie sich zu antworten. Ich bin dennoch zuversichtlich und gebe nicht auf. Irgendwann wird auch sie meinem Charme nicht mehr standhalten können! Achja, außer der Dusche teile ich mit Elke auch noch die Liebe zu Katzen. Wir gehen deshalb öfters die Nachbarn und ihre Katzen besuchen. Das ist immer ein Highlight für mich!

Ein KesselBuntes: Hast du denn keine Angst gefressen zu werden?
Friedhelm: Nein, nein. Ich bitte sie, denken sie etwa Elke würde das zulassen?

Ein KesselBuntes: Natürlich nicht! Wie findest du Elke denn so?
Friedhelm: Unheimlich sexy! Es freut mich sehr, dass Elke mich gerne bei sich hat. Sie ist einfach eine tolle Frau.

Ein KesselBuntes: Das freut uns zu hören. Du erwähntest am Anfang, dass du gerne in der Wohnstätte bist. Gibt es denn auch etwas, was dir dort nicht so gut gefällt?
Friedhelm: Ja, ich vertrag die Betreuer nicht. Ich ruf dann immer „Raus hier!“ und versteck mich schnell bei Elke unter der Lederjacke.

Ein KesselBuntes: Wieso das denn?
Friedhelm: Ich mag Elke einfach lieber für mich alleine haben.

Ein KesselBuntes: Das klingt zwar etwas egoistisch, aber vielleicht ist das bei Busenschnecken ja normal. Ich mein als Einziger seiner Art hat man es wahrscheinlich nicht ganz einfach; oder wie fühlt man sich so unter den Menschen?
Friedhelm: Da geb ich ihnen Recht. Man fühlt sich nicht so gut, eher unwohl. Die einzige Person, bei der ich mich wohlfühle ist Elke; die anderen Menschen lehne ich ab.

Ein KesselBuntes: Gibt es sonst noch Dinge mit denen du Probleme hast?
Friedhelm: Ich knabber gerne an Sachen und wühle darin he rum, obwohl diese mich nichts angehen, aber das haben wir Busenschnecken eben so an uns. Mein einzig wirkliches Problem ist, dass ich noch nicht stubenrein bin, was dann zum Streit mit Elke führt.
 
Ein KesselBuntes
: Das ist natürlich wirklich ein Problem, aber ich denke daran lässt sich arbeiten. Ansonsten vertragt ihr euch aber, oder?
Friedhelm: Ja, immer. Ich kümmere mich um Elke und sie versucht mich aus dem Ärger rauszuhalten und passt auf, dass ich keinen Unsinn mache.

Ein KesselBuntes: Wie ist denn deine Beziehung zu Elkes Freund Joey Kelly?
Friedhelm: Wir haben eine gute Beziehung, aber ich bleibe trotzdem lieber bei Elke auf Grunde meiner Angst vor Menschen. Man fühlt sich etwas eingeschüchtert, wenn man so klein ist und dann einen großen muskulösen Mann wie Joey Kelly vor sich stehen hat.

Ein KesselBuntes: Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Was sind denn deine Wünsche und Träume?
Friedhelm: Mein größter Traum ist es in die USA zu fliegen, jedoch brauche ich dafür einen Betreuer.

Ein KesselBuntes: Das stimmt, als Schnecke könnte man da sehr schnell verloren gehen. Wieso denn gerade die USA?
Friedhelm: Ich glaube, dass Elke dort berühmt werden kann. Sie könnte Fotoshootings machen  und als Model entdeckt werden. Außerdem  möchte ich sehr gerne amerikanisches Geld haben, Deutsches gefällt mir nicht wirklich. Dazu kommt noch, dass ich amerikanische Musik liebe. Hip Hop, Jazz und Blues zum Beispiel gefallen mir sehr.

Ein KesselBuntes: Beherrschst du denn die englische Sprache? Das ist ja schließlich sehr wichtig, um sich dort verständigen zu können.
Friedhelm: Yes, ein bisschen, aber ich lerne fleißig. Bis dahin möchte ich es aber perfekt  sprechen können.

Ein KesselBuntes
: Klingt vernünftig. Was magst du denn sonst noch gerne?
Friedhelm: Decken aus Seiden zum rumkriechen, Soldaten  begucken…

Ein KesselBuntes: Soldaten angucken? Wieso das denn?
Friedhelm: Ich würde selber gerne zur Bundeswehr gehen, aber Elke lässt mich nicht, da es anscheinend zu gefährlich und zu anstrengend  ist.

Ein KesselBuntes: Da hat sie wahrscheinlich auch recht. Entschuldigung, ich habe dich eben unterbrochen. Gibt es da noch Weiteres?
Friedhelm: Ja, des Weiteren mag ich gerne Entdeckungsreisen. Ich erkunde gerne Neues. Elke unterstützt mich dabei. Ich lerne viel von ihr, sie ist sozusagen meine persönliche Entdeckungsreise z.B. hat sie mir vor kurzem noch erklärt, dass die Erde rund ist, davon hatte ich zuvor noch gar keine Ahnung.

Ein KesselBuntes: Du scheinst ja wirklich viele Vorteile aus Elke zu ziehen. Da du ja mit großer Wahrscheinlichkeit die einzige Busenschnecke hier in der Umgebung bist haben wir uns gefragt welche anderen Tiere du denn toll findest?
Friedhelm: Also Fische mag ich schon mal überhaupt nicht. Die erinnern mich an Plastik und Plastik ist eklig! Frösche hingegen finde ich total super. Die sind noch relativ normal und interessant, weil sie so hoch springen können. Außerdem sind sie echt schön.

Ein KesselBuntes: Das ist ja mal eine interessante Sichtweise.
Du musst bestimmt auch Nahrung zu dir nehmen. Was isst du denn so gerne?
Friedhelm: Aber natürlich muss ich das, ich bin ja  nicht aus Plastik! Meistens esse ich gemeinsam mit Elke, sie hat einen guten Geschmack. Am liebsten würde ich natürlich den Kühlschrank plündern, ich bin sehr verfressen, aber leider komm ich nicht an die Tür dran.

Ein KesselBuntes: Ich kann mir vorstellen, dass das bei deiner Größe problematisch ist und Elke wäre sehr wahrscheinlich auch nicht sehr erfreut darüber.
Damit wären wir soweit am Ende unseres Interviews angekommen. Hast du zum Abschluss vielleicht noch ein paar weise Busenschneckentipps für unsere Leser?
Friedhelm: Meine Tipps für ein gutes Leben, die ich auch immer wieder Elke predige sind:   1. Man sollte niemals anfangen zu rauchen  oder Drogen zu nehmen
2. Man sollte sich viele Aktivitäten suchen, um sich fit zu halten
3. Man sollte viel auf die Ernährung achten
4. Man muss darüber informiert sein, was man darf und was nicht. Sein Grenzen zu kennen ist schließlich wichtig. Das ist auch das, was ich selber austeste und wobei Elke mich oft zu Recht weist bzw. hilft. Deshalb ist auch
5.Eine Bezugsperson wichtig, an die man sich wenden kann.
Mehr fällt mir momentan  nicht ein.

Ein KesselBuntes: Das ist ja auch schon einiges und sehr wahrscheinlich auch schon schwer genug einzuhalten.
Friedhelm: Ja, das ist ab und zu auch mein Problem, aber wofür hab ich Elke? Ein bisschen auf Trab halten muss ich sie ja auch.

Ein KesselBuntes: Sonst würde es auch langweilig werden. Vielen Dank für die vielen Informationen. Das war ein sehr aufschlussreiches Interview über die Lebensweise einer Busenschnecke.
Friedhelm: Kein Ding, immer gerne. Aber bei weiteren Fragen wenden sie sich bitte demnächst an Elke oder meinen Anwalt, wie gesagt ich fühle mich unter Menschen nicht sehr wohl.

Ein KesselBuntes: Wir werden das beherzigen. Auf Wiedersehen!
Friedhelm: Tschö mit „ö“ und rock on!

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