Kevin von den „Panzerknackern“ wirft den Strike
- wieder einmal! Das mag an seiner ungewöhnlichen Technik liegen – er wirft die
Kugel beidhändig und steht breitbeinig vor der Bahn. Noch ein Strike! Heute
klappt´s ja. Dafür gibt es auch ein anerkennendes High Five von den Gegner, den
Wassenberger „Nobodies“. Die gilt es heute zu besiegen oder zumindest in Schach
zu halten.
Die „Panzerknacker“ sind ein sechsköpfiges Team um Bewo-Assistentin
Sonja Koch, sie spielen schon im zweiten Jahr im Turnier des Erkelenzer
Bowlingcenters mit. Alle zwei Wochentreten Sie in der Gruppe B an. Man macht
die Pflichtspiele und verzichtet darauf, durch eine wöchentliche Teilnahme
weitere Punkte zu erspielen. Eigentlich geht es darum Hemmungen zu überwinden
und aktiv ein Ziel zu verfolgen. Die sechs Bowler wechseln sich immer ab, da
die Teamstärke auf drei Spieler beschränkt ist. Heute haben die „Panzerknacker“
Glück, denn die „Nobodys“ treten nur zu zweit an. Trotzdem wollen sie den
Gegnern „nichts schenken“, wie Nobody Sascha Onen scherzhaft erklärt, während
Kevin den nächsten Strike wirft. Dass die Panzerknacker mit einem bequemen Punktevorsprung
starten, stört ihn nicht. Tobias hat heute nicht so viel Glück, seine Kugel
landet mehrmals in der Rinne. Trotzdem gibt er nicht auf und schickt bedächtig
seine Kugeln auf die Reise. „Mal klappt´s, mal klappt´s nicht“, weiß er. „Das
ist wie beim Fußball.“
Gespielt wird parallel auf zwei Bahnen, ohne Unterlass.
Das hat schon Wettkampfatmosphäre und spornt an. Auch rund herum produzieren
die anderen Teams das ewige dumpfe Krachen, wenn die Kugeln in die Reihe der
Pins sausen. Onens Teamkollege Ferenc Rauschenbach gibt seinen Gegnern auch
gerne mal einen Tipp, wie man am besten wirft. „Es geht hier sehr
kameradschaftlich zu, weil wir es ja als Hobby betreiben“, erklärt er. An dem
Turnier nehmen auch Teams teil, die es schon etwas verbissener sehen. Die „Panzerknacker“
gehören zu den wenigen Teams, die mit den Kugeln des Bowlingcenters spielen.
Normalerweise legt man Wert auf eigene Kugeln und ein gemeinsames Team-Shirt.
Sonja Koch hatte das Team vor zwei Jahren
zusammengestellt und zum Turnier angemeldet. „Es war ein Versuch, der sich als
sehr erfolgreich herausgestellt hat“, betont sie. „Die Leute machen spürbare
und nachhaltige Fortschritte.“ Der Umgangston ist locker und trotzdem sind die
voll bei der Sache.
Bei
den Betreibern des Centers stieß sie mit ihrer Idee auf offene Ohren. Hannelore
von Känel leitet das Center seit neun Jahren. Für sie sind die Leute von der
Lebenshilfe normale Kunden, betont sie. Die Idee, dass man zusammen am Turnier
teilnimmt, hatte sie von Anfang an fasziniert. Im letzten Jahr schlossen die „Panzerknacker“
das Turnier als Vorletzte ab. „Da ist noch was drin“, ist sich Koch sicher. Ihr
Team ist auf jeden Fall bis in die Fingerspitzen motiviert.