Freitag, 28. März 2014

Soweit die Batterie uns trägt!

...endlich Neues aus der Redaktion...!

Mit dem Scooter am Verkehr teilzunehmen ist gar nicht so einfach. Deshalb hat Jürgen sich Tipps von der Polizei geholt, was er beachten muss. Auch Rosi ist mit dem Scooter unterwegs und hat dabei schon eine Menge erlebt.



Jürgen Franke überlässt nichts gerne dem Zufall. Deshalb kam er auf die Idee, dass er eigentlich eine Einführung aus berufenem Munde bräuchte, bevor er mit seinem Elektro-Scooter hinausfährt in die Welt außerhalb Birgdens. In seinem Wohnort ist Jürgen mit dem bequemen Gefährt oft unterwegs. Doch wenn er auch einmal hinaus will oder bis Heinsberg, dann müsste er sicherlich einiges beachten, also wendete er sich an Marion Steprath, die auch für die Beratung in Pflegedingen zuständig ist. Und die wusste auch gleich Rat. Ein Arbeitskollege ihres Gatten bei der Polizei erklärte sich kurzerhand bereit, Jürgen eine sachkundige Einweisung zu geben und das Verhalten im Verkehr zu üben. „Ich wollte einfach nicht warten und habe e s deshalb selbst in die Hand genommen", erklärte Jürgen bei der Redaktionssitzung. An einem Samstagmorgen traf er sich dann mit Willi Jansen. Der Wachtmeister stammt auch aus Birgden und kennt Jürgen noch vom Karneval und anderen Festen. Mit Rad und Scooter machten die beiden sich nach einer kurzen Besprechung auf den Weg. Sie übten das Überqueren von Straßen, das Überfahren von Bordsteinkanten, Abbiegen und Handzeichen. „Zur Sicherheit gehört auch eine Weste in Signalfarbe, die ich hinten über die Sitzlehne lege", erläuterte Jürgen. Rund eine Stunde übten sie fleißig, am Ende war Wachtmeister Jansen zufrieden und lobte Jürgen. Im August, so erklärte der, wollen sie ein weiteres Training in der Stadt und in Geilenkirchen auf dem Verkehrsübungsplatz absolvieren. Jetzt fühlt sich Jürgen auf jeden Fall gerüstet und kann mit dem Scooter in die Welt hinaus fahren. Denn Jürgen sitzt normalerweise im Rollstuhl und ist deshalb darauf angewiesen, einen fahrbaren Untersatz zu haben, wenn er etwas erledigen will. „Ich will ja nicht immer nur zu Hause sitzen und daran denken, wie die Welt wohl aussieht", meinte er scherzhaft. „Da schaue ich sie mir lieber selbst an."


Auch Rosi hat einen Scooter. Sie wohnt in Kirchhofen und fährt regelmäßig nach Heinsberg. Dabei sind schon irre Sachen passiert, wie sie erzählte. Mitten auf der Strecke ist sie schon einmal stehen geblieben, weil der Akku des Scooters leer war. Da musste sie in der Wohnstätte anrufen, damit man sie holen kommt. Wenn sie zu lange weg ist, setzt sich Wilfried aufs Rad und fährt ihr entgegen. Kann ja sein, dass sie noch einmal irgendwo im Nirgendwo liegenbliebt.


Das Problem ist eigentlich, dass der Scooter so lange aufladen muss, erklärte sie. Und wenn sie es nun einmal eilig hat, dann meint sie, dass halb aufgeladen auch reicht. „Und dann komme ich die Auffahrt nicht mehr hoch, weil der Scooter keine Kraft mehr hat", erzählte sie und lachte.

„Deshalb muss man auch sein Handy immer dabei haben", ergänzte Jürgen. „Damit man Hilfe rufen kann, wenn etwas ist." An sich eine gute Idee, aber was tut man, wenn das Handy ebenso leer ist wie der Akku des Scooters? Man muss also schon eine Menge beachten, bevor man sich mit dem Scooter auf den Weg macht.

„Es ist gut, wenn man sich am Anfang wichtige Tipps holt", ist sich Jürgen sicher. Herr Jansen von der Polizei hatte einige gute Tipps für ihn. Zum Beispiel den mit der Warnweste an der Sitzlehne. Damit ist man schon weithin gut sichtbar. Und einen Außenspiegel sollte man sich gönnen. Denn durch den kann man sehen, ob sich von hinten ein Auto nähert und ob man aufpassen muss. Das mit dem aufgeladenen Akku und dem Handy hatten wir ja schon. Ein Tachometer ist zwar nicht Pflicht, aber macht was her und man will ja auch wissen, wie schnell man unterwegs ist. Ein letzter heißer Tipp: Reflektoren an den Handgelenken! Das sieht nicht nur schick aus, es hilft auch, den Scooterfahrer zu schützen. Gerade in der winterlichen Jahreszeit ist es wichtig, dass man gut zu sehen ist.

Wie es mit Jürgen und seinem Fahrtraining weitergeht, berichten wir demnächst hier bei der busenschnecke!